Projektbeschreibung

Problemstellung

Das Thema "Inklusion im Sport" wurde bislang nur punktuell in einzelnen Vereinen oder Einrichtungen behandelt. Gemessen an der Größe der Stadt und der Zahl der Menschen mit Behinderung, die in Rheine beheimatet sind, gibt es deshalb erheblich zu wenig inklusive Sportangebote. Viele Menschen mit Behinderung finden kein für sie passendes Sportangebot, da die Sportvereine nicht in der Lage sind, inklusive Angebote aufzubauen und durchzuführen.

Laut Auskunft der Koordinierungsstelle der Stadt Rheine für Menschen mit Behinderung leben auf Grund der vielen Einrichtungen der Behindertenhilfe, insbesondere auf Grund der ansässigen Behindertenwerkstätten, überdurchschnittlich viele Menschen mit Behinderung in Rheine. Daraus ergibt sich ein erhöhter Bedarf für inklusive Sportangebote.

Bislang sind wenig Menschen in Rheine mit dem Thema Inklusion im Sport in Berührung gekommen. Es gibt zu wenige Experten, Fachkräfte, qualifizierte Mitarbeiter, Trainer und Übungsleiter in den verschiedenen Einrichtungen. Vereine, die sich mit dem Thema bereits beschäftigen, fehlen Ressourcen um nachhaltige Angebote aufzubauen. In der Gesamtheit hat das Thema Inklusion im Sport bislang keine große Aufmerksamkeit erfahren.

Zielsetzung

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines Netzwerkes, durch dessen Arbeit die einzelnen Partner gestärkt und Rahmenbedingungen verbessert werden. Dies soll dazu führen, dass Sportvereine in die Lage versetzt werden, inklusive Sportangebote aufzubauen und durchzuführen.

Um passende Rahmenbedingungen für die Umsetzung von inklusiven Angeboten zu schaffen, müssen Ressourcen gebündelt, Strategien abgestimmt, Maßnahmen koordiniert und umgesetzt werden. Es bedarf daher einer Vernetzung aller relevanten Institutionen und Gruppen, um die Wirksamkeit über die Möglichkeiten der einzelnen Partner hinaus zu steigern und dem Thema eine höhere Präsenz zu verschaffen.

Aus Sicht der Zielgruppe der Menschen mit Behinderung soll das Vorhaben die Grundlagen dafür schaffen, dass es in Zukunft mehr und vielfältigere Sportangebote in Rheine gibt, an denen sie gleichberechtigt mit Menschen ohne Behinderung teilnehmen können.

Ein weiteres Ziel ist es, dass Menschen mit und ohne Behinderung in Zukunft auf allen Ebenen in ihrem Verein zusammenarbeiten können. Neben der gemeinsamen Teilnahme an Sportangeboten ist hiermit auch die Zusammenarbeit in Gremien gemeint, so dass Menschen mit Behinderung Einfluss auf Entscheidungsprozesse nehmen können.

Auch die Nachhaltigkeit des Netzwerks über den Projektzeitraum hinaus soll sichergestellt werden.

  • Weitere mögliche Ziele könnten sein:
  • Erstellung von Konzepten für die Durchführung von barrierefreien Sportangeboten
  • Besetzung von Funktionen durch Menschen mit Behinderung
  • Verbesserung des Erfahrungsaustausches zur Förderung von inklusiven Kulturen, Strukturen und Praktiken
  • Schaffung eines sozialraumorientierten Beratungssystems für Vereine und Betroffene
  • Ermittlung von vorhandenen Barrieren und Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung
  • Aufbau einer Interessensvertretung von Vereinen mit inklusiven Angeboten

Zielgruppen

Um ein wirkungsvolles Netzwerk aufbauen zu können, sollen möglichst viele Partner gewonnen werden.

Das Vorhaben richtet sich zum einen an Menschen mit Behinderung, zum anderen an Organisationen wie Sportvereine und Einrichtungen der Behindertenhilfe.

  1. Menschen mit Behinderung / Eltern von betroffenen Kindern
    Das Projekt soll der Inklusion von Menschen mit Behinderung aller Altersgruppen im Raum Rheine dienen. Möglichst viele Menschen mit Behinderung sollen an der Projektarbeit direkt beteiligt werden, da sie als Experten in eigener Sache am besten darüber Auskunft geben können, wo sie mit Barrieren konfrontiert sind. Eine aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Projektarbeit ist deshalb Grundvoraussetzung für den Erfolg des Vorhabens.
    Aber auch Menschen mit Behinderung, die sich nicht direkt beteiligen können oder möchten, gehören zur Zielgruppe des Vorhabens, da sie von der Projektarbeit profitieren sollen.
    Das Vorhaben richtet sich auch an Eltern von Kindern mit Behinderung, da sie die Interessen ihrer Kinder vertreten und als indirekt Betroffene über eine hohe Sachkenntnis verfügen.
  2. Andere Organisationen und Einrichtungen
    Zur Zielgruppe des Projekts gehören Organisationen und Einrichtungen, wie zum Beispiel Sportvereine, die ihre Aktivitäten bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung im Sport ausbauen bzw. verbessern wollen oder sich für das Thema öffnen möchten.
    Potentielle Partner sind neben Sportvereinen sämtliche Institutionen, Träger und Verbände aus den Bereichen des Sports und der Behindertenhilfe. Aber auch die politischen Parteien der Lokalpolitik und die Stadtverwaltung sollen in die Netzwerkarbeit einbezogen werden, damit ein möglichst großer Querschnitt aller gesellschaftlichen Akteure erreicht wird.

Maßnahmen

  1. Partner finden, die zur Erreichung der Ziele beitragen können
    • Intensive Analyse potenzieller Netzwerkteilnehmer
    • Infoveranstaltung mit relevanten Akteuren, um sie für eine Beteiligung zu aktivieren
  2. Workshop, um Grundlagen für die Zusammenarbeit zu erarbeiten
  3. Offizielle Gründung des Netzwerks
  4. Leitbild für das Netzwerk entwickeln
    • Leitziele, sowie gesellschaftlichen und individuellen Nutzen durch die Etablierung des Netzwerks herausarbeiten, dokumentieren und veröffentlichen
    • Steuerungsinstrument
    • Identitätsbildende Funktion
  5. Namen für das Netzwerk finden
  6. Arbeitsgruppen bilden, um Expertenwissen zu bündeln und Ressourcen effizient einzusetzen
    • Zwischenergebnisse sollen dem gesamten Netzwerk zur Verfügung gestellt werden
  7. Jährliche Netzwerkkonferenz
    • erzielte Ergebnisse vorstellen
    • Maßnahmen planen
    • neue Netzwerkpartner gewinnen
    • Austausch aller Akteure
  8. Digitales Informationssystem implementieren

Laufzeit des Projekts: bis 31.07.2025